Die Top 7 der Dinge, die man als Nutzer von Facebook besser NICHT tun sollte:
1. Die eigene Privatsphäre vernachlässigen
Facebook bietet unzählige Einstellungen zur Privatsphäre. So viele, dass manche User von der Fülle schon wieder abgeschreckt werden und es gar nicht erst versuchen, sich damit zu beschäftigen. Diesen Fehler sollte man allerdings tunlichst vermeiden. Die folgenden Punkte zur Privatsphäre sollten unbedingt beachtet werden:
- Unter https://www.facebook.com/settings?tab=privacy kann man einstellen, ob die eigenen Beiträge öffentlich, für Freunde von Freunden oder nur für Freunde sichtbar sind. Die Voreinstellung ist „Freunde von Freunden“. Wenn man allerdings bedenkt, wie groß und unüberschaubar der Kreis der Freundesfreunde ist, liegt man mit „Freunde“ auf der sicheren Seite.
- Überprüfen Sie gelegentlich, wie Ihre Chronik aus der Sicht anderer / fremder Personen aussieht. Dazu klicken Sie in https://www.facebook.com/settings?tab=timeline auf „Anzeigen aus der Sicht von“. Schauen Sie sich an, was ein Wildfremder über Sie lesen kann, wenn er Ihre Chronik besucht. Sind hier Beiträge, die Sie für Fremde lieber unsichtbar hätten? Gehen Sie zu Ihrer Chronik, suchen Sie diesen Beitrag und klicken Sie auf das kleine Symbol neben dem Datum des Beitrages. Hier legen Sie fest, wer diesen Beitrag lesen darf.
- Ist Ihnen die Einteilung öffentlich / Freundesfreunde / Freunde zu pauschal? Vielleicht gibt es einzelne Personen in Ihrem facebookschen Freundeskreis, die gewisse Beiträge lieber nicht lesen sollten? Vielleicht gibt es auch ganze Gruppen davon? Legen Sie Listen an! Unter https://www.facebook.com/bookmarks/lists können Sie Ihre Freunde nach Gruppen sortieren (ohne dass diese davon etwas mitbekommen..). Nun können Sie bei einzelnen Beiträgen auch angeben, dass sie nur mit einzelnen Listen geteilt werden – oder aber, dass einzelne Listen von der Ansicht dieser Beiträge ausgeschlossen werden. Es gibt hierfür zahlreiche Situationen, in denen dies Sinn macht.
- Zusätzlich bietet das Aktivitätenprotokoll die Möglichkeit, zu überprüfen, welche Beiträge von einem selbst auch auf anderen Seiten sichtbar sind. Die Privatsphären-Einstellungen steuert dabei immer der jeweilige Inhaber der Seite / des Profils (Beiträge auf Seiten sind immer öffentlich..). Daher ist ein kurzer Blick auf die Einstellung des jeweiligen Beitrags, den man kommentieren möchte, immer angebracht.
2. Freundschaftsanfragen von Personen akzeptieren, die einem komplett unbekannt sind
Die besten Privatsphären-Einstellungen nützen herzlich wenig, wenn sich im eigenen FB-Freundeskreis persönlich völlig unbekannte Personen befinden. Daher ist grundsätzlich Vorsicht geboten. Erhält man eine Freundschaftsanfrage einer fremden Person, ist Nachfragen angesagt. Woher kennen wir uns? Warum möchtest du mit mir befreundet sein? Kommt hier keine plausible Antwort, ist es besser, die Anfrage löschen.
3. Fotos hochladen, für die möglicherweise jemand anderes ein Urheberrecht besitzt
Urheberrecht ist ein sehr sensibles Thema. Und dennoch erlebe ich es immer wieder, dass Nutzer reihenweise Bilder hochladen, die sie irgendwo im Web gefunden haben. Vielleicht haben sie sie auch auf Facebook selbst gefunden, aber es ist so sicher wie das Amen in der Kirche, dass sie das Bild nicht selbst produziert haben.
Dabei ist es ein großer Unterschied, ob man ein Bild, das ein anderer bereits hochgeladen hat, TEILT, oder ob man es selbst in ein eigenes Album HOCHLÄDT. Beim Teilen lässt sich die Quelle immer zurückverfolgen und der Urheber des Bildes kann identifiziert werden. Allerdings lassen sich Bilder von anderen nur dann im eigenen Profil teilen, wenn die Bilder (des anderen) öffentlich sind. Denn wer sein Bild nur für die eigenen Freunde freigibt, untersagt damit automatisch, dass diese das Bild an ihre jeweiligen Freunde (die keine gemeinsamen Freunde sind) durch Teilen weitergeben.
Auch wenn ich die Motivation hinter der Bilderflut sehr gut verstehen kann, zum Beispiel weil man das Bild einfach schön oder witzig findet, so kann eine solche Urheberrechtsverletzung ganz schön ins Auge gehen. Ganz besonders, wenn dann auch noch die Privatsphäre der Bilder auf „öffentlich“ eingestellt ist. So eine Abmahnung bei Urheberrechtsverletzung kann schnell ein paar Tausender kosten. Pro Bild, versteht sich…
4. Permanent Selfies posten
Selfies – also selbst fotografierte Eigenporträts – sind in, keine Frage. Und manchmal können Selfies auch ganz witzig sein. Oder interessant. Aber – und das ist sicher nur meine persönliche Meinung – auf Dauer nerven sie einfach. Überlegen Sie also beim nächsten Mal, wenn Sie ein Bild hochladen, wen das interessieren könnte. Und passen Sie die Privatsphäre-Einstellungen so an, dass es für diejenigen, die potenziell genervt sind, einfach ausgeblendet wird.
5. Spieleanfragen ungefragt an seinen gesamten FB-Freundeskreis versenden
Seit Jahren ist es der gleiche Aufreger. Spiele-Apps senden ungefragt Einladungen an den Freundeskreis. Viele Eingeladene fühlen sich davon genervt. Der Einladende fühlt sich unschuldig, „weil das doch die App automatisch macht“. Falsch. Unter https://www.facebook.com/settings?tab=applications können Sie einstellen, auf wen Ihre Spiele-Apps zugreifen dürfen. Einfach mal auf „Nur ich“ klicken. Spielen kann man es immer noch – es werden nur keine „Ich habe 40 Punkte erreicht“-Statusmeldungen in der eigenen Chronik (und somit in der Timeline Ihrer Freunde) veröffentlicht – und Anfragen an Freunde fallen somit auch direkt flach.
Als Nicht-Spieler können Sie über https://www.facebook.com/settings?tab=blocking festlegen, welche Anwendungen Sie grundsätzlich blockieren möchten. Einfach den Namen der nervenden App eingeben und fertig. Und Sie können auch Anwendungsanfragen von bestimmten Nutzern grundsätzlich blockieren – falls Ihre Freunde es einfach nicht kapieren, dass Sie den nervenden Müll nicht sehen wollen…
6. Veranstaltungs-Einladungen ungefiltert an sämtliche Freunde senden
Ebenso nervig wie Spiele-Anfragen sind Veranstaltungs-Einladungen. Insbesondere, wenn es um solche geht, bei denen man ohnehin nicht teilnehmen kann und will – weil man räumlich viel zu weit weg ist oder zu dem Zeitpunkt was anderes vor hat. Daher sollten Sie, wenn Sie selbst eine Veranstaltung erstellen, sorgfältig bei der Auswahl der Einzuladenden vorgehen. Nicht pauschal Ihre gesamte Freundesliste nehmen, sondern gezielt diejenigen, von denen Sie berechtigterweise glauben, dass sie interessiert sein könnten.
Und falls Sie permanent von den gleichen Personen zu Veranstaltungen eingeladen werden, obwohl es Sie wirklich überhaupt gar nicht interessiert – unter https://www.facebook.com/settings?tab=blocking können Sie einzelne Personen blockieren, sodass Sie keine Einladungen mehr von ihnen erhalten.
7. Kritische Kommentare einfach löschen
Haben Sie zu einem Beitrag schon mal ganz unerwartet einen kritischen Kommentar erhalten? Wie geht man damit um? Nun, wie im richtigen Leben auch, sollte man erst mal den gesunden Menschenverstand einsetzen. Ist die Kritik berechtigt oder unberechtigt? Haben Sie keine Angst, sich auf Diskussionen einzulassen, aber beachten Sie stets die Privatsphären-Einstellung Ihres Beitrages. Ist dieser öffentlich, so kann auch jeder Fremde die Diskussion mitverfolgen.
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn es Sie in den Fingern juckt, den kritischen Kommentar einfach zu löschen. Dies kann – wenn der Kritikübende dies mitbekommt – schnell nach hinten los gehen. Schließlich wird niemand gerne zensiert. Ähnlich ist es, wenn Sie den Kritikübenden einfach aus Ihrem Freundeskreis entfernen. Suchen Sie lieber das persönliche Gespräch, z.B. über eine Privatnachricht – viele Missverständnisse lassen sich so schnell aufklären.
Das Shitstorm-Phänomen betrifft weniger den einzelnen Nutzer als Inhaber von Facebook-Seiten. Damit richtig umzugehen, lernen Mitarbeiter heutzutage ausführlich in Social Media Lehrgängen. Dass man einen Shitstorm aber auch umdrehen kann, hat die Werbeagentur einer Keksfirma eindrucksvoll bewiesen: